Sehnsucht nach Meer

Mehr über mich ....

Eigentlich wollte ich Meeresbiologe werden. Die Filme von Jacques Cousteau haben mich inspiriert. Damals war ich zehn. Oder zwölf? Jahrzehnte später bin ich Psychotherapeut geworden. Die Liebe zum Meer und die Neugier auf Unbekanntes sind mir geblieben. Eine Kollegin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass das Meer viel mit der Psyche gemeinsam hat: Über die Tiefsee wissen wir ebensowenig wie über das Unbewusste. Das selbe Meer zeigt ständig seine unterschiedlichen Seiten und Farben: wütend und grau oder friedlich in intensivem Blau. Spiegelglatt und müde oder lebhaft mit weißen Schaumkronen. Kennen wir diese Seiten nicht auch von uns selbst?

In Familienbetrieben werden den Kindern meist schon früh die Schienen gelegt, auf denen sie sich in Richtung Zukunft bewegen sollen. Auch ich fuhr auf diesen Schienen. Nach dem Wirtschaftsstudium in Wien trat ich in das Transportunternehmen unserer Familie ein und verbrachte dort zwanzig aufregende Jahre. Auf Geschäftsreisen in Nordafrika, Europa und Russland lernte ich andere Länder und Kulturen abseits der Touristenpfade kennen. Den Umgang mit Druck, Erfolg und Misserfolg im harten Wettbewerb der Transportbranche lernte ich ebenfalls. Und die Tatsache, dass Familienunternehmen auch ihre Untiefen haben…

Psychotherapie in Wörgl
Martin Schwaiger

„Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“     (S. Kierkegaard). 

Aus reiner Verlegenheit habe ich nach dem Ausscheiden aus dem Familienbetrieb zwei Saisonjobs angenommen: Ausbildner für angehende Skipper auf einer Segelyacht und Skilehrer. Was als Übergangslösung begann, dauerte schließlich fünf Jahre und wurde ein bereichernder Teil meines Lebens. Im Frühling und Spätherbst tauschte ich Segeljacke und Gummistiefel gegen Skischuhe und rote Skilehrermontur. Ich machte meine Hobbies zum Beruf, die Adria und die Berge ersetzten das Büro. Meinem Körper und meiner Seele hat es gut getan. Ich habe neue Seiten und Fähigkeiten in mir entdeckt, die mich letztlich dahin gebracht haben, wo ich jetzt stehe. Die Arbeit mit und für Menschen wurde zwar etwas spät, aber doch zur Berufung.

Wie wichtig und heilsam Freundschaft und Liebe sind, war mir natürlich schon vor meiner Ausbildung zum Psychotherapeuten bewusst.  Aber vielleicht bemühe ich mich jetzt noch etwas mehr, die Beziehungen zu Menschen, die mir nahe stehen, achtsam zu pflegen. Ich bin Vater von drei Kindern, die selbstsicher ihren Weg gehen, und Partner einer starken Frau, die mit mir gemeinsam über Berge und durch Täler gewandert ist.

Liebe